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#klargestellt

Queerfeminismus, der

Queerfeminismus bezeichnet eine vielschichtige, sowohl aktivistische als auch akademische Strömung des Feminismus, die in Deutsch­land seit den 1990er Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Queerfeminismus geht davon aus, dass Geschlecht nicht biologisch oder psychologisch vorherbestimmt ist, sondern den Men­schen ein soziales Geschlecht (⇒ Gender) und körperliches Geschlecht (⇒ Sex), sowie daran gebundene Geschlechterrollen gesellschaftlich zugeschrieben werden. Geschlecht, Körper und Sexualität haben demnach wandelbare Bedeutungen, die historisch und kulturell gewachsen sind. Die vermeintlich natürliche Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität (d. h. die Organisation der Gesell­schaft anhand der zwei Geschlechter Mann und Frau, die aus­schließ­lich einander begehren sollen) werden als gesellschaftliche Normen kritisiert. Queerfeminismus geht stattdessen von einer differenzierten Bandbreite der Geschlechter, Sexualitäten und Begehrensformen aus.

Im Queerfeminismus gibt es nicht die Frau mit einer allgemeingültigen Perspektive, da Men­schen, denen das weibliche Geschlecht zugeschrieben wird, keine einheitlichen Er­fah­run­gen machen. Heterosexuelle, weiße, lesbische, schwarze, transgeschlechtliche, arme Frauen – sie alle werden auf gewisse Weise ähnlich, auf gewisse Weise unterschiedlich diskriminiert. Mehrfachdiskriminierung spielt daher im Queerfeminismus eine wichtige Rolle und wird als Her­aus­for­de­rung verstanden, solidarisch zu handeln und Unterschiede mitzudenken. Die vielfältige Zusammensetzung einer queerfeministischen Bewegung ist damit wegweisend für ih­re Visionen und politischen Forderungen.

Das Glossar soll sich im gegenseitigen Austausch mit Leser*innen weiterentwickeln.

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