Transgender Day of Visibility (TDoV)
Der Transgender Day of Visibility (TDoV) ist allen trans* Personen gewidmet, binär oder nicht binär. Es geht darum, Aufmerksamkeit für marginalisierte Geschlechtsidentitäten in der Gesamtgesellschaft zu schaffen, die unter das trans Spektrum fallen.
Rachel Crandall-Crocker, die US-Amerikanische Aktivistin hinter dem TDoV, setzt sich seit den 1990er Jahren für trans* Menschen ein. Aufgewachsen in den 1970er Jahren im mittleren Westen der USA, von der Gesellschaft und ihrer Familie geächtet, fühlte sie sich als trans* Frau mit Tourette sehr einsam und verfolgt seit ihrem Coming Out im Jahr 1993 das Ziel, trans* Menschen zu unterstützen und miteinander zu verbinden. 1997 gründete Rachel Crandall-Crocker die Organisation Transgender Michigan (Transgender Michigan; Finch, 2018).
Bis in die späten 2000er war der Trans Day of Rememberance der einzige internationale Tag der trans* Menschen. Er ist ein Gedenktag für alle trans* Personen, die aufgrund von transfeindlichen Motiven ermordet wurden. Rachel Crandall-Crocker erkannte, dass es ein positives Gegenstück zu diesem Tag geben muss, einen Tag an dem das Leben und die Vielfalt der trans* Community gefeiert werden soll. „With unity comes power“ sagte Crandall-Crocker in einem Interview zum Trans Day of Visibility 2020 (GRTF, 2020).
2009 führte sie kurzerhand mit einem einfachen Facebook Beitrag den ersten Transgender Day of Visibility ein. Mit der starken Resonanz hatte sie jedoch nicht gerechnet: Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich der Tag zu einer internationalen Bewegung und zu einem wichtigen Tage im LGBTQIA Kalender (ebd.).
If I could do it any loud mouth could do it. (ebd.)
Durch die sozialen Medien verbreitete sich die Idee Crandall-Crockers rasant und wird seit mehr als einem Jahrzehnt international gefeiert. Besonders online unter den Hashtags #tdov und #transdayofvisibility finden sich auf allen gängigen Plattformen tausende von Beiträgen, darunter Aufklärungsposts, Selfies und Beiträge von und zu wichtigen Persönlichkeiten der trans* Community. Hinzu kommen Aktionen wie Kundgebungen, Talkrunden und Aufklärungsarbeit, die den authentischen und vielfältigen Geschichten von trans* Personen Sichtbarkeit und Plattformen bieten (Glaad, 2025).
Vor dem Hintergrund der Anti-Trans Gesetze der Trump-Administration in den USA, die die Grundfreiheiten von trans* Personen zunehmend angreifen, hat der TDoV 2025 eine besondere Relevanz und ist eine eindringliche Erinnerung an den Kampf für die Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Menschenwürde (in) der trans* Community (Amnesty International 2025; Fenway Health, 2025).
Quellen
Amnesty International (2025): USA: Angriff gegen Trans-Rechte stoppen! Letzter Aufruf 24.03.2025.
Fenway Health (2025): Transgender Day of Visibility 2025: Visibility, Resilience, and Advancing Trans Rights Against a Shifting Political Landscape. Letzter Aufruf 24.03.2025.
Finch, Sam Dylan (2018): „At 8 years old, her parents told her to hide who she was. Here's why she didn't listen.“ in upworthy, 09.10.2018. Letzter Aufruf 08.03.2021.
Glaad (2025): Transgender Day of Visibility (TDOV). Letzter Aufruf 24.03.3025.
Grand Rapids Trans Foundation (GRTF, 2020): „Transgender Day of Visibility 2020 | Rachel Crandall-Crocker“. YouTube, 21.04.2020. Letzter Aufruf 07.03.2021.
Transgender Michigan. About Us. Letzter Aufruf 07.03.2021.