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17. Mai

IDAHOBIT

Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (The International Day Against Homophobia, Biphobia, Intersexphobia and Transphobia) wird seit 2005 in mehr als 130 Nationen weltweit zelebriert, darunter auch Nationen in denen Homosexualität bis heute unter Strafe steht (IDAHO Committee 2021).

Am 17. Mai 1990 ließ die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten streichen. In Gedenken an diesen Meilenstein wurde der 17. Mai als Datum für den jährlichen Aktionstag gewählt (IDAHO Committee 2021). In Deutschland besteht zudem die Parallele zum § 175, ein Gesetz welches bis 1994 sexuelle Handlungen unter Männern kriminalisierte.

Im Jahr 2005 wurde der Tag nach einer einjährigen Kampagne zunächst als International Day Against Homophobia (IDAHO) von dem Franzosen Luis-Georges Tin ins Leben gerufen. Neben seinem Aktivismus für die queere Community setzt er sich international gegen Rassismus ein. Zahlreiche der größten LSBTTIAQ+ Organisationen, wie u. a. die International Lesbian Gay Association (ILGA), schlossen sich bereits 2004 der Initiative an (IDAHO Committee 2009). Seit 2014 liegt der Vorsitz  des IDAHOBIT Komitees bei Tamara Adrian, einer venezolanischen Anwältin, Politikerin und trans* Aktivistin (IDAHO Committee 2014).

Transphobie wurde 2009 mit in das Akronym aufgenommen. 2015 folgte Biphobie, da bisexuelle Menschen sowohl innerhalb als auch außerhalb der LSBTTIAQ+ Community Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt sind (IDAHO Committee 2015). Zuletzt wurde Interphobie ergänzt, um auf die oft übersehenen Kämpfe von inter* Personen aufmerksam zu machen.

Zeichen und Aktionen gegen Queerfeindlichkeit - weltweit und in Dortmund

Die Aktionen am IDAHOBIT reichen von großen Demonstrationen über Ansprachen von Staatsoberhäuptern bis hin zu Onlineevents. Der Tag bietet eine niedrigschwellige Möglichkeit, vielfältige Aktionen für alle sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten zu organisieren (IDAHO Committee 2021). Der IDAHOBIT hat Raum geschaffen für Aktionen in Ländern, in denen queerer Aktivismus vorher nicht denkbar war. Über die Jahre hat sich der IDAHOBIT für die queere Community so zu einem der wichtigsten Tage neben dem Christopher Street Day entwickelt.

Seither wurden jeweils zum IDAHOBIT verschiedene Gesetzte zu Gunsten der LSBTTIAQ+ Community verabschiedet. So hat Frankreich als erstes Land weltweit bereits 2009 am IDAHOBIT Transgeschlechtlichkeit aus dem Katalog der psychischen Krankheiten gestrichen (IDAHO Committee 2009), 2013 wurde dort ebenfalls zum IDAHOBIT die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ermöglicht. 2019 legalisierte Taiwan am IDAHOBIT als erstes asiatisches Land die gleichgeschlechtliche Ehe (IDAHO Committee 2019). 2024 fand in Brüssel die Konferenz „Pride-Allianzen und -Politiken: Hin zu einer echten Union der Gleichheit“ statt. Die teilnehmenden Staaten, unter anderem auch die Bundesrepublik Deutschland, unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, mit der sie zur „Bekämpfung von Diskriminierung und Hassgewalt gegen LSBTIQ* […], zur Verhinderung von Desinformationskampagnen und zur weiteren konsequenten Umsetzung von nationalen LSBTIQ*-Aktionsplänen“ (BMFSFJ 2024) in der Europäischen Union aufriefen.

In Dortmund werden am IDAHOBIT jährlich Regenbogenflaggen vor dem Rathaus und auf dem Campus der TU Dortmund gehisst um ein Zeichen der Solidarität mit der LSBTTIAQ+ Community zu setzen.

Der IDAHOBIT 2025 findet unter dem Motto "The Power of Communities" statt.

 

Stand: Mai 2025


Quellen