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#klargestellt

LSBTTIAQ[+] (Abk.) | engl. LGBTTIAQ[+]

Diese Abkürzung steht im Deutschen für die Selbstbezeichnungen ⇒Lesbisch, ⇒Schwul, ⇒Bisexuell, ⇒Transsexuell, ⇒Transgender, ⇒Intergeschlechtlich, ⇒Asexuell und ⇒Queer. Im Englischen steht sie für Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Transgender, Intersex, Asexual, und Queer/Questioning. Häufig wird auch die kürzere Form LSBT, bzw. im Englischen LGBT, genutzt. Die Abkürzung kann auch als Adjektiv-Kette genutzt werden, wenn die einzelnen Buchstaben kleingeschrieben werden, z. B. wie in „lsbttiaq Personen“.

Die hinteren Buchstaben in der Kette sind historisch später hinzugekommen. Bis in die 1990er wurde in den USA mit dem Oberbegriff „gay“ eine Vielzahl sexueller und geschlechtlicher Identitäten bezeichnet. Lesbische, bisexuelle und trans Aktivist*innen sahen darin nicht alle angemessen repräsentiert und schufen bis in die 2000er die Abkürzung „GLBT“, welche auch Lesben, Bisexuelle und transgeschlechtliche Menschen benannte. Mit dem Aufkommen weiterer geschlechtlicher und sexueller Selbstbezeichnungen und dem Wunsch nach Repräsentation, kamen und kommen weitere Buchstaben hinzu. Manchmal wird ein Plus an die Buchstabenkette angefügt, um Sexualität und Geschlecht als unabgeschlossenes Spektrum zu kennzeichnen. Der Begriff LSBTTIAQ kann als eine Verkörperung jahrzehntelanger Veränderungen und Dialoge verstanden werden; er erzählt eine Geschichte über moderne LSBTTIQ Menschenrechtsbewegungen.1

Häufig wird von einer LSBTTIAQ-„Community“ gesprochen, obwohl es sich um eine höchst heterogene Gruppe von Menschen handelt. Selbst Menschen, die den individuellen Buchstaben angehören, bilden keine homogene Gruppe oder Gemeinschaft. Kritisiert wird an der Abkürzung LSBTTIAQ außerdem, vor allem aus inter- und transaktivistischer Perspektive, dass vereinnahmend im Namen inter- und transgeschlechtlicher Personen gesprochen wird, aber ihre spezifischen Anliegen außer Acht gelassen werden.

17. Mai: Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT)

Menschen unter dem Akronym LSBTTI+ erleben auf unterschiedliche Weisen Diskriminierung und Gewalt, sowohl in Deutschland als auch global. Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) am 17. Mai macht darauf aufmerksam und ruft zu Solidarität auf. Vielerorts finden jährlich an diesem Tag öffentlichkeitswirksame Aktionen statt.2
Das Datum erinnert an den 17. Mai 1990, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Erst ab 2022 jedoch wird die WHO Transgeschlechtlichkeit nicht mehr als „Störung der Geschlechtsidentität“ klassifizieren.

1 Nähere Ausführungen in Jeffry J. Iovannone: „A Brief History of the LGBTQ Initialism“. Medium.com.

2 Beispielsweise rief der BVB 2019 auf seinem Facebook-Kanal mit einem Foto von Regenbogenfahnen im Stadion unter den Hashtags #IDAHOBIT und #BorussiaVerbindet dazu auf, täglich die Werte des IDAHOBIT zu leben. Die Stadt Dortmund hisste eine Regenbogenfahne vor dem Rathaus.


Quellen

  • Netzwerk LSBTTIQ Baden Württemberg. „LSBTTIQ?“. Letzter Aufruf 23.04.2020.

Das Glossar soll sich im gegenseitigen Austausch mit Leser*innen weiterentwickeln.

Wir stellen regelmäßig unter dem #klargestellt die Definition eines Begriffs zur Diskussion. Sie haben Fragen oder Anregungen? Diskutieren Sie mit und tragen Sie zu einem besseren Verständnis der Begriffe bei! Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen an: shk.gleichstellung@verwaltung.tu-dortmund.de