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#klargestellt

FLINTA* (Abk.)

Das Akronym FLINTA* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen. Das Sternchen (Asterisk) am Ende soll zusätzlich weitere Variationen der Geschlechtervielfalt einbeziehen (bpb, kein Datum).

Vereint werden die vielfältigen Identitäten, die das Akronym FLINTA* umfasst, durch ihre Benachteiligung und strukturellen Diskriminierungen im patriarchalen System (Ehbauer 2022). FLINTA* sind aber keine homogene Gruppe, sondern verschiedene Identitäten, die unterschiedliche Lebensrealitäten haben und von unterschiedlichen Formen von Diskriminierung betroffen sind. Während cis Frauen zum Beispiel durch Misogynie diskriminiert werden, sind trans* Frauen zusätzlich von Transfeindlichkeit betroffen bzw. von Transmisogynie. Trans*, nicht-binäre und agender Personen sind außerdem cis-sexistischer Diskriminierung ausgesetzt. Lesben wiederum sind von Heterosexismus und Homophobie betroffen. Gleichzeitig können beispielsweise trans* Personen nicht-binär sein und eine inter* Frauen auch lesbisch.

Im Kontext von Veranstaltungen, Räumen und Gruppen wird der Zusatz "nur für FLINTA*" oder "FLINTA* only" genutzt, um auszusagen, an wen sich die Veranstaltung oder der Raum richtet (Ehbauer 2022). Dies ist zurückzuführen auf die Tradition der „Frauenräume“, welche als Schutzräume und Orte der Selbstermächtigung für Frauen dienen soll(t)en (Fluff 2021). Durch die Forderungen von inter*, nicht-binären, trans* und agender Personen nach inklusiveren Räumen wurden diese Räume intersektionaler und auch für INTA* Personen zugänglich gemacht (Fluff 2021). Räume und Veranstaltungen für FLINTA* zu schaffen bedeutet unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen und Machtstrukturen anzuerkennen und abzubauen. Aber FLINTA*-Räume sind nicht automatisch frei von Diskriminierung wie Heteronormativität, Homophobie, Transfeindlichkeit, Sexismus oder auch Rassismus, Antisemitismus und Behindertenfeindlichkeit.

Es ist wichtig das FLINTA* Akronym nicht verkürzt zu nutzen, beispielsweise als Synonym für "weiblich gelesene Personen" oder "Menschen mit weiblicher Sozialisation" (Fluff 2021). Bei einer Veranstaltungsorganisation und Planung der Einladungspolitik kann es daher hilfreich sein, sich ein paar Fragen zu stellen:

  1. Was für eine Veranstaltung plane ich, welche Inhalte werden behandelt?
  2. Wer ist die Zielgruppe meiner Veranstaltung, für wen sind die Inhalte relevant?
  3. Wie kann ich die Veranstaltung gestalten, um möglichst viele Perspektiven und Erfahrungen einzubinden und einen diskriminierungssensiblen Raum für FLINTA* zu schaffen?

Insbesondere für INTA*-Personen und Personen mit einer männlichen Geschlechterperformance bleibt oft unklar, ob sie in "FLINTA*-Räumen“ willkommen sind oder befürchten müssen, sich beispielsweise beim Einlass outen zu müssen. Die Geschlechteridentität einer Person lässt sich aber nicht am Aussehen festmachen. Ein inter* Mann, dem bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde und der sich auch mit diesem identifiziert ist genauso Teil der FLINTA* Gruppe wie es cis-geschlechtliche Frauen sind.


Quellen

Das Glossar soll sich im gegenseitigen Austausch mit Leser*innen weiterentwickeln.

Wir stellen regelmäßig unter dem #klargestellt die Definition eines Begriffs zur Diskussion. Sie haben Fragen oder Anregungen? Diskutieren Sie mit und tragen Sie zu einem besseren Verständnis der Begriffe bei! Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen an: shk.gleichstellung@verwaltung.tu-dortmund.de