Internationaler Frauentag - Weltfrauentag - Frauen*kampftag
Heute, am internationalen Frauentag, feiern wir Frauen und ihre Erfolge auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Der Tag soll auch dazu bewegen, die Fortschritte, die wir in Sachen Gleichberechtigung bereits gemacht haben, zu reflektieren. Und einen Fokus darauf zu richten, was noch getan werden muss, um patriarchale und sexistische Strukturen in unserer Gesellschaft abzubauen.
Die Vereinten Nationen erkannten den „International Women’s Day“ 1977 als offiziellen Aktions- und Feiertag 1977 an (UN, 2021). Seine Wurzeln hat der Weltfrauentag jedoch schon zu Zeiten der Arbeiter*innenbewegungen Anfang des 20. Jahrhunderts. 1908 riefen Frauenrechtlerinnen in den USA zum ersten „Frauentag“ auf, an dem sie für das Frauenwahlrecht demonstrierten (bpb, 2020). Am 27. August 1910 schlug die deutsche sozialistische Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen vor, einen internationalen Frauentag einzuführen. Dieser fand am 19. März 1911 erstmal in vier europäischen Ländern und den USA statt und gewann in den Folgejahren immer mehr Zuwachs (DGB, 2021). In Folge des Protesttages gegen den Krieg am internationalen Frauentag in den Jahren 1913 und 1914, beteiligten sich nun auch die Frauen in Russland am internationalen Frauentag. Am 8. März 1917 folgte ein Streik von Frauen des Petrograder Rüstungsbetriebs Putilow, welcher als Auslöser für die russische Februarrevolution gesehen wird. Dieser 8 März wurde dann schließlich von der UNO zum internationalen Frauentag erklärt. (bpb, 2020)
Motto 2021: Die Rolle von Frauen in der Pandemie
Jedes Jahr steht der Aktionstag unter einem bestimmten Motto, welches die Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen - UN Women - formuliert. 2021 lautet dieses Motto „Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world”. In einem Statement legt UN Women dar, dass dieses Motto die enormen Anstrengungen von Frauen und Mädchen für eine gerechte Welt und für die Bekämpfung der COVID-19 Pandemie feiert. Die andauernde Pandemie hat den Einsatz und die Beiträge von Frauen und Mädchen im Kampf gegen COVID-19 in das Scheinwerferlicht gerückt: Als Mitarbeiterinnen des Gesundheitswesens, als Betreuerinnen, als Forscherinnen und Innovatorinnen sowie als Organisatorinnen von Gemeinschaft und als Staatsoberhäupter haben Frauen auf ihre zentrale gesellschaftliche und politische Rolle und ihre besondere Belastung aufmerksam gemacht (UN Women, 2021).
Trotz der großen Rolle, die Frauen in „systemrelevanten“ Berufen spielen, werden sie durch die Pandemie mit am härtesten getroffen. Zum einen werden viele dieser Berufe schlecht bezahlt. Zum anderen übernehmen Frauen nach wie vor den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit, die durch die Pandemie mit massiven zusätzlichen Herausforderungen verbunden ist. (DGB, 2021) Hinzu kommt, dass Frauen weltweit aktuell vermehrt häusliche Gewalt, Arbeitslosigkeit und Armut erleben. (UN Women, 2021)
Frauen in Politik und Gesellschaft
Allein an der geringen Anzahl an weiblichen Staatsoberhäuptern (20 Frauen weltweit) ist die mangelhafte bis fehlende Repräsentation von Frauen in der Politik zu erkennen (UN Women, 2021). Im deutschen Bundestag ist der Frauenanteil bei der letzten Wahl auf knapp über 30 % zurückgegangen, was etwa dem Anteil im Jahr 1998 entspricht (bpb, 2020). Der Rat der Stadt Dortmund hat seit der Kommunalwahl einen Frauenanteil von 35,6 % und damit 3,8 Prozent weniger, als in der letzten Wahlperiode.
Trotz signifikanter Fortschritte im Kampf um die volle Gleichberechtigung von Frauen und Männern, die in 143 der 193 Mitgliedsstaaten der UN legislativ festgeschrieben ist (Stand 2018; bpb, 2020), kann weltweit kein Land behaupten, hier bereits am Ziel zu sein. Frauen und Mädchen sehen sich weiterhin kulturellen und wirtschaftlichen Hürden und Stolpersteinen gegenüber. Diese werden in der COVID-19 Pandemie in vielen Bereichen sichtbarer und teilweise noch vergrößert.
Der Internationale Frauentag in Dortmund
Am 08. März gibt es verschiedene Veranstaltungen - auch in Dortmund. Dazu gehören zum Beispiel die feministische Diskursreihe Butler Butch Beyoncé mit dem Thema „Feminism through the Ages“, sowie „IFT <3 You“ vom Dortmunder Gleichstellungsbüro und dem Dortmunder U.