Am 07. September 2012 besuchten die MinTU-Teilnehmerinnen ihren vierten MinTU-Workshop-Tag in den Fakultäten für Mathematik und Architektur und Bauingenieurwesen.
Nach einem kurzen Einblick in die Vorgehensweisen des mathematischen Problemlösens mussten die Mädchen gleich selbst ran: Ohne Vorwissen sollten sie herausbekommen, wie viele Kühe es braucht, um die ganze Schule einen Tag lang mit Milch zu versorgen. In Gruppenarbeit diskutierten die Mädchen die zu beachtenden Faktoren und mathematischen Probleme und kamen schließlich gemeinsam zu einem Gruppenergebnis. Bei der Vorstellung dieser Ergebnisse stellte sich schnell heraus: es gibt viele verschiedene Wege zur richtigen (mathematischen) Lösung!
Im Workshop der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen erzählten die Architektinnen Dr. Mechthild Sternberg und Sophia Pachiadakis anhand ihres eigenen Werdegangs, wie man eigentlich Architektin/Bauingenieurin wird. Es wurden Beispiele von Gebäuden und berühmten Architekten und Architektinnen eingebracht und erläutert, wie das Studium vor Ort abläuft.
Im zweiten Teil gab es eine knifflige Aufgabe, die handwerkliches Geschick, mathematisches Verständnis und räumliches Denken verlangte: In Zweiergruppen konnten die Schülerinnen ein Haus auf einem DIN A 3 Blatt entwerfen, dass sie zusammenfalten sollten und das OHNE Kleber halten sollte. Und siehe da, bei den meisten Schülerinnen funktionierte das gut und sie konnten ein selbst gebasteltes Haus mit nach Hause nehmen.
Die Workshops in den Fakultäten für Mathematik und Architektur und Bauingenieurwesen waren die letzten für die Teilnehmerinnen des ersten MinTU-Durchgangs im Jahr 2012. Das Mentoring-Jahr endet für die Schülerinnen allerdings erst am 15. November, wenn sie auf einer offiziellen Verabschiedungsveranstaltung ein Zertifikat für Ihre Teilnahme erhalten und über Ihre MinTU-Erfahrungen berichten werden.
Pilzkulturen, Rasterelektronenmikroskopie und Schwerelosigkeit, sind nur drei Stichworte von vielen, mit denen sich die Schülerinnen am dritten MinTU-Workshop-Tag in der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen und dem DLR_School_Lab auseinandersetzten.
Die zweite Gruppe lernte währenddessen Anhand eines Beispiels aus der Natur die Rasterelektronenmikroskopie kennen. Mit Hilfe dieses Mikroskops tasteten sich die Schülerinnen von makroskopischen Eindrücken, die man mit den Augen wahrnehmen kann, hin zum Mikrokosmos der Nanostrukturen. Eine Muschel z. B. hat zwei Seiten. Eine weiche und eine raue. Wie kann das sein? Was sich dahinter verbirgt, konnten die Mädchen durch die Rasterelektronenmikroskopie sehen. Dabei lernten sie auch, wie die Proben, die angeschaut wurden, vorher präpariert werden müssen.
Im DLR_School_Lab drehte sich an diesem Tag alles um das Fach Physik: In insgesamt vier unterschiedlichen Experimenten konnten die Schülerinnen physikalischen Phänomenen auf die Spur kommen.
Nach einer Einführung und einem kurzen Einblick in die Berufsfelder von Physikerinnen, durch die Studienberaterin Frau PD Dr. Löw, ging es buchstäblich gleich ans „Eingemachte“: Mit Hilfe einer Vakuumglocke wurde erforscht, was z. B. mit einer Chips-Tüte passiert, die sich in einem Raum ohne Luft befindet und warum man ein Handy unter Vakuum nicht mehr klingeln hört. Damit näherten sich die Schülerinnen auch den Fragen, was beachtet werden muss, wenn Geräte im luftleeren Raum funktionieren sollen und was sich damit für Konsequenzen für die Raumfahrt ergeben.
Um Forschung für die Luftfahrt ging es auch beim Mini-Fallturm: Hier konnten die Mädchen das Phänomen der Schwerelosigkeit beobachten. Mit Kamera und Zeitlupentechnik erfuhren sie wie 0,6 Sekunden Schwerelosigkeit die Welt auf den Kopf stellen können und wie sich unterschiedliche Elemente bei Schwerelosigkeit verhalten.
Unter dem Titel „Chaos im Sonnensystem“ wurden die Schülerinnen an die Chaosforschung herangeführt und beschäftigten sich dabei mit der Frage, warum sich z. B. das Wetter nicht längerfristig genau vorhersagen lässt, obwohl doch eigentlich bekannt ist, wovon es abhängt. Warum chaotische Verläufe trotzdem etwas mit physikalischen Gesetzen zu tun haben, konnten die Mädchen am Beispiel eines Pendels selbst ergründen.
Auch erneuerbare Energien standen auf dem Experimentier-Plan: Die Schülerinnen erfuhren zunächst, wie sich Lichtenergie mit Hilfe von Solarzellen in Strom verwandeln lässt. Anschließend konnten sie selbst erproben, wie viele dieser kleinen Kraftwerke benötigt werden, um eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen und was passiert, wenn mehrere Solarzellen hintereinander geschaltet werden.
Zum Abschluss des Workshops erhielten die Schülerinnen eine persönliche Teilnahmeurkunde von der Leiterin des DLR_School_Labs, Frau Dr. Rückheim, und wurden herzlich eingeladen, dass School Lab noch einmal mit ihren Schulklassen zu besuchen. So war auch die Kooperation des DLR_School_Labs und der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen mit MinTU erfolgreich und es werden noch weitere spannende Workshops folgen.
In der Informatik drehte sich alles um das Thema Roboter: So setzten die Teilnehmerinnen sich mit der Programmierung von Lego-Mindstorm-Robotern auseinander. Sie konnten die
Roboter selbst steuern und ihnen beibringen, in bestimmte Richtungen zu gehen und Befehle durch z. B. Klatschen auszuführen. Nach einer Begrüßung durch die Dekanin der Fakultät – Frau Prof. Dr. Gabriele Kern-Isberner – erhielten sie Informationen zu weiteren Anwendungsfeldern der Informatik und darüber, wie theoretische Kenntnisse aus der Informatik die Tischplanung des 80ten Geburtstags der Oma retten können. Ein Besuch des aktuellen Roboter-Fußball-Teams rundete den Workshop ab. Studierende demonstrierten den Schülerinnen, wie Roboter Fußball spielen können – wenn man es Ihnen „beibringt“.
Unter dem Titel „Robo-Lab - Ein Roboter kratzt die Kurve“ konnten die Schülerinnen in die faszinierende regelungstechnische Welt der Elektroingenieure/innen eintauchen und spannende Themen aus den Bereichen Fahrzeugtechnik und auch der Robotik live erleben. Im Vordergrund stand die Frage: Was sind Ingenieur/-innen und was machen sie eigentlich? Ein kurzer Vortrag gab einen Einblick ins Feld der universitären Lehre und das Berufsbild von Ingenieurinnen. Die vermittelten Kenntnisse konnten dann auch direkt auf Lego-Roboter angewendet werden. Während die Schülerinnen mit den Robotern aus der Informatik verschiedene Befehle ausprobieren konnten, bestand die konkrete Aufgabe der Schülerinnen in der Elektrotechnik darin, die Roboter einer schwarzen Linie durch eine Marslandschaft folgen zu lassen.
Im Bereich Kommunikationstechnik setzten die Teilnehmerinnen sich mit der drahtlosen Kommunikation auseinander. Zu diesem Zweck bauten sie einen eigenen Sender, mit dem sie ihre Musik vom Ipod oder Handy zu einem Radio übertrugen. Den Sender durften die Schülerinnen mit nach Hause nehmen.
Bis zum nächsten Workshop müssen die jungen Mentees sich noch ein wenig gedulden. Dieser findet am 22. Juni in der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen und dem DLR-SchoolLab der TU Dortmund statt.
Insgesamt 42 Schülerinnen und deren Mentorinnen bekamen im Workshop „Cola testen und Lotto spielen - was hat das mit Statistik zu tun?“ einen spannenden Einblick in das Fach Statistik.
Im ersten Teil durften die Schülerinnen Lotto spielen. Natürlich nur ausnahmsweise und im Sinne der Wissenschaft, denn eigentlich ist das Glücksspiel erst ab 18 erlaubt! Mit diesem Experiment wurde gezeigt, wie man Zufall von Hand erzeugen kann und wie man strategisch klug spielt. Den Jackpot hat leider keine der Teilnehmerinnen knacken können…
Im zweiten Teil waren gute Geschmacksnerven gefordert! Es wurden unterschiedliche Cola-Sorten probiert, um so herauszufinden, ob sie einen statistisch signifikanten Unterschied schmecken. Das war nicht nur lecker und süß, sondern ermöglichte den Teilnehmerinnen einen ganz praktischen Einblick in die Statistik.
Auch im Workshop der Fakultät Maschinenbau stand das Vergnügen im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Unterhaltungs- und Belustigungstechniken auf dem Jahrmarkt“ erforschten die Schülerinnen, welche Rolle die Technik in unserer Freizeit spielt.
Auf der Kirmes belustigen uns viele Fahrgeschäfte, aber: „Wie funktionieren die eigentlich?“ und „Wie haben sie sich entwickelt?“. Auf all diese Fragen wurden anschauliche Antworten erarbeitet.
Aber es blieb nicht bloß bei grauer Theorie! Im zweiten Teil konnten die Teilnehmerinnen ihr neu erworbenes Wissen ganz praktisch unter Beweis stellen. Jedes Mädchen durfte sein eigenes Miniaturkarussell löten und montieren. Das ist ein wirklich gelungenes Erinnerungsstück an einen aufregenden Tag an der TU Dortmund!