Während annähernd so viele Frauen wie Männer ihr Studium abschließen und Frauen im Durchschnitt während des Studiums bessere Ergebnisse erzielen, öffnet sich die Karriereschere mit steigendem Grad der Qualifikation.1,2
Bereits der Berufsstart nach erfolgreich absolviertem Studium gestaltet sich für Frauen schwieriger als für Männer. Frauen sind länger von Sucharbeitslosigkeit betroffen und finden seltener als Männer eine gut bezahlte, passende Position. Auch danach bleibt die Ungleichheit zwischen männlichen und weiblichen Absolvent/-innen bestehen: Der Frauenanteil in Führungspositionen der Privatwirtschaft lag 2010 bei 30 Prozent, was nicht dem Anteil hochqualifizierter Frauen entspricht.3
Jahrelang stand der Gleichberechtigungsgrundsatz im Fokus der Diskussion um mehr Frauen in Führungspositionen. Inzwischen fließen verstärkt auch ökonomische Argumente ein: Bereits heute besteht in Deutschland branchenspezifisch ein Engpass an Akademiker/-innen und Hochqualifizierten.4 Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages ergab, dass 75 % der Unternehmen mit Problemen konfrontiert sind, offene Stellen mit qualifizierten Personen zu besetzen.5 Ein Weg um den Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials zu kompensieren ist, die Potenziale von Frauen effizienter zu nutzen.
Der Engpass an Fachkräften ist auch in der Region spürbar. Die lokale Wirtschaft steht demnach vor der Herausforderung, besondere Anziehungs- und Bindekraft für Fachkräfte zu entfalten, um zukunftsfähig zu bleiben. Einen Teil dazu beitragen kann der Masterplan Wissenschaft. Dortmund will mit diesem Masterplan Wissenschaft den Standort stärken. Dabei gilt es, in Dortmund „eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Wissenschaftler (…) und Studierende wohlfühlen“.6
Das Projekt female.2.enterprises will einen Teil dazu beitragen und hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen attraktive berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Region zeigen und Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften unterstützen. Damit sollen auch geschlechtsspezifische Ungleichheiten in Karriereverläufen abgebaut und langfristig der Anteil von Frauen in Führungspositionen der regionalen Wirtschaft erhöht werden.
1 Statistisches Bundesamt (2014): Bildung und Kultur. Nichtmonetäre hochschulstatistische Kennzahlen 1980–2011. Fachserie 11, Reihe 4.3.1. Wiesbaden
2 Statistisches Bundesamt (2013): Bildung und Kultur. Personal an Hochschulen 2012. Fachserie 11, Reihe 4.4. Wiesbaden
3 Holst, Elke, Busch, Anne & Kröger, Lea (2012): Führungskräftemonitor 2012. Update 2001-2010 http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.407592.de/diwkompakt_2012-065.pdf pdf, abgerufen im Mai 2014
4 Bundesagentur für Arbeit (2013): Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Fachkräfteengpassanalyse Juni 2013, Nürnberg
5 Kremers, Patrick (2010): Aufschwung verschärft den Fachkräftemangel, http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-08/mangel-fachkraefte, abgerufen im Juli 2011
6 Ruhrnachrichten 13.06.2012: Stadt mit Wohlfühl-Effekt
Projektleitung
Martina Stackelbeck
Zentrale Gleichstellungsbeauftragte
Projektkoordination
Elisabeth Brenker
Tel.: +49 231 755-5665
Emil-Figge-Str. 66
44227 Dortmund
Gebäude G1 (Campus Nord)
Ein Projekt des Gleichstellungsbüros
female.2.enterprises ist Modellbeispiel im