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Zwischen historischem Erbe und aktuellen politischen Herausforderungen

Studentinnen reisen mit "She for Democracy" nach Berlin

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Gruppenfoto: 17 Frauen und ein Mann im Anzug, im Hintergrund: Reichstagskuppel © Berg​/​TU Dortmund
Die Teilnehmerinnen, Mentorinnen und Organisatorinnen des Programms "She for Democracy" besuchten gemeinsam mit ihrem Gastgeber Markus Kurth, MdB, die Reichstagskuppel.
Als Teil des Empowerment-Programms „She for Democracy“ reisten einige Teilnehmerinnen im September nach Berlin. Die dreitägige politische Bildungsfahrt bot den Frauen durch verschiedene Programmpunkte einen vertiefenden Einblick in historische Ereignisse und förderte gleichzeitig den Dialog über aktuelle gesellschaftliche Fragen und politische Herausforderungen.

Die Teilnehmerinnen starteten ihren Aufenthalt mit einem Besuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Während der Führung erhielten sie ausführliche Informationen über die Geschichte des Geländes. In den Gebäuden einer ehemaligen Großküche der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein sowjetisches Speziallager errichtet. Nach dessen Schließung entstand hier das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. In den 1950er Jahren übernahm das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Gelände. Die Teilnehmerinnen besichtigten die menschenunwürdigen Gefängniszellen im Keller und den sogenannten Neubau, in denen viele Gegner*innen des DDR-Regimes inhaftiert waren. Am Ende der Führung besichtigten sie auch die Verhörräume und erhielten ausführliche Informationen über die verschiedenen Verhörmethoden und die psychologische Zersetzung der Inhaftierten. Der erste Tag des Aufenthalts endete mit einem gemeinsamen Abendessen und einem ausführlichen Austausch.

Politik hautnah erleben

Am zweiten Tag stand eine Stadtführung durch das Regierungsviertel auf dem Programm, die am Brandenburger Tor startete. Die Teilnehmerinnen erfuhren viel über die Geschichte Berlins während der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der DDR und seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Dabei hörten sie auch zahlreiche bewegende Fluchtgeschichten von DDR-Bürger*innen und wie die Geschichte der DDR unsere Gesellschaft bis heute prägt. Besonders deutlich wurde, wie die Geschichte sich durch das Stadtbild und seine Veränderungen erzählen lässt. Nach einem Mittagessen besuchten die Teilnehmerinnen das Reichstagsgebäude, wo sie einer Plenarsitzung des Bundestags zuschauen konnten. Im Anschluss fand ein Gespräch mit einem Bundestagsabgeordneten aus Dortmund statt. Dieser erzählte von seinem persönlichen Werdegang in die Politik, seinem Alltag zwischen Berlin und Dortmund und den täglichen Herausforderungen im deutschen Politikbetrieb. Es gab anschließend Zeit für eine Diskussionsrunde über bestehende gesellschaftliche Herausforderungen in Dortmund und wichtige Entwicklungsschritte für die Zukunft. Der Aufenthalt endete mit einer Besichtigung der Kuppel auf dem Dach des Reichstagsgebäudes.

Am letzten Tag ihres Programms nahmen die Teilnehmerinnen an einer Gesprächsrunde im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) teil. Hier hatten sie die Gelegenheit, die Arbeit des Ministeriums näher kennenzulernen, aktuelle Programme und Strategien zu diskutieren und wichtige Anregungen aus der Dortmunder Stadtgesellschaft einzubringen. Der letzte Programmpunkt dieses Tages war der Besuch des Tränenpalasts. Der Tränenpalast war zu DDR-Zeiten die Abfertigungshalle der Grenzübergangsstelle am Bahnhof Friedrichstraße und ist heute ein Museum, welches über die Auswirkungen dieser Teilung in Deutschland aufklärt. Während der Führung beeindruckten besonders die Kontroll- und Abfertigungsschalter, an denen damals Mitarbeiter*innen des Ministeriums für Staatssicherheit die Reisenden in engen Kabinen kontrollierten.

Über "She for Democracy"

Das Programm „She for Democracy“ will Frauen motivieren, sich politisch zu engagieren. Über sieben Monate lernen die Teilnehmerinnen politische Strukturen kennen, begleiten aktive Dortmunder Ratsfrauen verschiedener Fraktionen in das politische Geschehen vor Ort und stärken ihre persönlichen Kompetenzen in verschiedenen Workshops. Das Projekt wird vom Gleichstellungsbüro der TU Dortmund gemeinsam mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund durchgeführt.

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