Zum Inhalt
MinTU Info- und Abschlussveranstaltung im Rudolf-Chaudoire Pavillon

Jahres-Abschluss bei MinTU: Verdiente Zertifikate, faszinierende Experimente, spannende MINT-Einblicke und Vorfreude auf die nächste Projektrunde

-
in
  • MinTU
Insgesamt 29 Mädchen und junge Frauen stehen in drei bis vier Reihen auf Treppenstufen zusammen und posieren für ein Gruppenfoto. Die MinTU Teilnehmerinnen halten ihre Zertifikate in der Hand. © Ilka Gartner​/​TU Dortmund
Was bedeutet es, ein MINT-Fach zu studieren und warum sollten sich Mädchen für ein technisches Fach begeistern? Diesen Fragen widmet sich das MinTU-Mentoring-Programm. Teilnehmerinnen und MINT-Studentinnen berichten über ihre Erfahrungen aus der diesjährigen Projektrunde.

Am Mittwoch, den 4. Dezember, informierte das Gleichstellungsbüro über das Mentoring-Programm „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“. Am frühen Abend kamen knapp 100 Personen bei Getränken und weihnachtlichen Süßigkeiten im Rudolf-Chaudoire-Pavillon zusammen. Die Prorektorin Diversität, Prof.in Dr.-Ing. Petra Wiederkehr, begrüßte Mentorinnen, Mentees, interessierte Schülerinnen, Eltern und Lehrer*innen. Die Informatikerin und Professorin für Virtual Machining erzählte von ihrer Begeisterung für MINT-Fächer und über Hürden und Chancen als Frau in diesem Studien- und Berufsfeld.
Dann übernahm Jill Timmreck, Projektkoordinatorin und Mitarbeiterin des Gleichstellungsbüros. Sie erklärte Hintergründe zum Projekt „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“:

Zwar studieren etwa ähnlich viele Frauen wie Männer an der TU Dortmund; allerdings verteilen sie sich noch immer geschlechterstereotyp auf die Studiengänge. So sind gerade einmal ein Viertel der Lehramtsstudierenden an der TU Dortmund Männer. Gleichzeitig sind es nach wie vor weniger Frauen, die sich für technische Studiengänge – beispielsweise für den Maschinenbau oder Elektrotechnik/Informationstechnik – entscheiden. Ein Grund dafür sind unter anderem fehlende Vorbilder.

Dass es aber auch Vorbilder gibt, beweisen die Mentorinnen, die selbst Studentinnen aus einem der MINT-Fächer an der TU Dortmund sind. Sie erläutern den Mentees – den Schülerinnen zwischen 12 und 14 Jahren – was es bedeutet, in einem MINT-Bereich zu studieren. Jill Timmreck stellte zudem heraus, „MINT ist eigentlich überall und das wollen wir euch bei MinTU zeigen!“

Im Laufe des Jahres lernten die Mädchen, die am Programm teilnahmen, gemeinsam mit ihren Mentorinnen in mehreren Workshops die unterschiedlichen MINT-Fächer kennen: Beim Maschinenbau programmierten sie einen Roboter und in der Chemie stellten sie ihre eigenen Pfefferminzbonbons her. „Das war richtig cool und lecker“, erzählte ein Mädchen bei der Abschlussveranstaltung und streckte ihre mitgebrachten Pfefferminzbonbons in die Höhe. Eine Mutter ergänzte: „Jedes Mal kam ein total begeistertes und glückliches Kind nach Hause, das mir von Dinge erzählte, die ich selbst nicht verstanden habe.“

Die Schülerinnen lernten während ihrer MinTU-Teilnahme aber nicht nur Studienfächer kennen, sondern entdeckten auch das Studierendenleben: „Wir haben eine WG besucht und Pizza gemacht! Und wir waren alle zusammen im Park picknicken.“, erzählte eine Mentee begeistert. Die Mentorinnen beantworteten dabei Fragen wie: „Geht ihr wirklich jeden Tag mit euren Freundinnen in die Mensa? Was ist überhaupt ein Semester? Was bedeutet vorlesungsfreie Zeit? Und wie sieht so ein Stundenplan in der Uni aus? Bei privaten Mentoring-Treffen schlossen die Schülerinnen neue Freundschaften. „Wir sind zu einer richtigen Gruppe zusammengewachsen“, erzählte eine MinTU-Teilnehmerin.

Aber es entstanden nicht nur Freundschaften, sondern auch Pläne für die zukünftige Berufswahl. „Ich kann mir richtig gut vorstellen Biologie zu studieren“, erzählte eine Teilnehmerin. Und eine andere möchte sich fürs nächste Jahr direkt wieder für das Programm bewerben.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Show „Science is fun“, die wie jedes Jahr der Wissenschaftsredakteur Joachim Hecker zeigte. Neben Wunderkerzen- und Elefanten-Zahnpasta-Experimenten verwandelte Hecker ein 11-jähriges Mädchen für ein paar Minuten in einen echten Cyborg: Angeschlossen an Elektroden steuerte sie durch die Bewegung ihrer Hand einen an sie angeschlossenen Greifarm. Hecker erklärte, dass Menschen in der Zukunft mit dieser Technik Armprothesen selbst steuern können werden. Ein Highlight war der Moment, als die Teilnehmerin die Hand ihres Vaters steuerte. „Macht der sonst auch, was du willst?“, fragte Hecker scherzhaft. „Nee, überhaupt nicht“, lachte sie nur.

Nach der Wissenschaftsshow, der Zertifikatübergabe und einem letzten Gruppenfoto kamen Teilnehmerinnen und Eltern bei Getränken und Snacks ins Plaudern. Letzte Fragen wurden geklärt und Erfahrungen ausgetauscht. Dann verabschiedeten sich einige aus einem Jahr voller Erfahrungen und mit neuen Freundschaften, und andere mit Vorfreude auf das kommende Jahr mit „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“.

Das Mentoring-Programm MinTU - Mädchen in die TU Dortmund bietet ca. 50 Schülerinnen im Alter von 12 bis 14 Jahren die Möglichkeit, im Rahmen eines Mentoring-Programms MINT-Fakultäten der TU Dortmund kennen zu lernen. Die Mädchen werden für ein Jahr von einer Mentorin betreut, die selbst Studentin eines MINT-Studiengangs an der TU Dortmund ist und im persönlichen Austausch einen Einblick in ihr Fach und den Studienalltag gibt.