Zum Inhalt
MinTU Info- und Abschlussveranstaltung im Rudolf-Chaudoire Pavillon

Jahres-Abschluss bei MinTU: Ein Rückblick auf Physik, Pizza und Perspektiven

-
in
  • MinTU
Eine große Gruppe von Mädchen und jungen Frauen steht in mehreren Reihen in einem Innenraum. Die meisten halten Papiere (Zertifikate) in den Händen. Die Kleidung ist vielfältig, darunter helle und dunkle Oberteile sowie Jeans. Im Hintergrund sind große Fenster und eine Decke mit sichtbaren Rohren und Lampen zu sehen. © Gartner​/​TU Dortmund
Mentees und Mentorinnen des MinTU-Projekts 2025.
MINT-Fächer eröffnen spannende Perspektiven für die Zukunft. Damit Mädchen* früh erfahren, wie vielfältig und lebendig diese Bereiche sein können, gibt es das Mentoring-Programm "MinTU – Mädchen in die TU Dortmund". Zum Abschluss der aktuellen Projektrunde kamen Schülerinnen und Studentinnen zusammen, um bei der Abschluss- und Infoveranstaltung von ihren Erlebnissen zu berichten und zu zeigen, wie sie MINT für sich entdeckt haben.

Begrüßt wurden die Gäst*innen von der Prorektorin Diversität, Prof.in Dr.-Ing. Petra Wiederkehr, Informatikerin und Professorin für Virtual Machining an der TU Dortmund. Petra Wiederkehr sprach über ihre eigene Begeisterung für MINT-Fächer,  über die Hürden und Chancen, denen Frauen in diesem Studien- und Berufsfeld begegnen, und darüber, warum es – auch an der TU Dortmund – mehr Frauen in den MINT-Fächern braucht.

Durch den Abend führten die Projektkoordinatorinnen Adina Korte und Tijen Atkaya. Während Adina Korte die Eckpunkte und den Ablauf des Projekts erläuterte, gab Tijen Atkaya einen Einblick in die wissenschaftlichen Hintergründe: Studien zeigen, dass Lehrkräfte Leistungen nicht immer neutral bewerten: Geschlechtsbezogene Erwartungen führen dazu, dass Mädchen* in Mathematik und Jungen in Sprache oft anders eingeschätzt werden, selbst bei gleicher Leistung. Diese verzerrten Erwartungen beeinflussen nicht nur die Noten, sondern prägen auch, wie Kinder sich selbst einschätzen und weiterlernen (Siems-Muntoni et al., 2025; Gentrup, Olczyk & Lorenz, 2024; Muntoni & Retelsdorf, 2018).

Tijen Atkaya, Adina Korte und Prof.in Petra Wiederkehr (v.l.n.r.) begrüßten die Gäst*innen.

Wie wichtig Vorbilder sind, zeigte sich im Austausch mit den Mentor*innen. Sie studieren selbst in MINT-Fächern an der TU Dortmund und begleiten die zwölf- bis vierzehnjährigen Mentees durch das Programm, zeigen ihnen Campus und unternehmen Freizeitaktivitäten abseits der Uni mit ihnen. Mit den Mentor*innen haben die Mentees Ansprechpartnerinnen, Wegweiserinnen und manchmal auch Mitlernende. Denn nicht nur die Mentees stießen gelegentlich auf schwierige Inhalte. Eine Mentorin erzählte mit einem Schmunzeln: „Wir haben festgestellt, dass nicht nur die Mentees manchmal die Inhalte noch nicht verstehen – auch ich sitze oft da und muss nachfragen.“

Im Laufe des Jahres besuchten die Mädchen* gemeinsam mit ihren Mentor*innen an insgesamt vier Workshoptagen acht MINT-Fakultäten an der TU Dortmund und bekamen so spannende Einblicke in verschiedene Fächer. Ob in der DASA oder bei Laborübungen an der Universität – die Mentees konnten experimentieren, Fragen stellen und eigene Erfahrungen sammeln. Eine Mentee fasste ihre Erkenntnis so zusammen: „ ,Das kann ich nicht‘ heißt ja nur: ‚Das kann ich noch lernen‘.“

Für eine andere Mentee war das Programm besonders wichtig, weil es nicht nur ums Lernen ging. Es ging auch darum, Freundschaften zu schließen, das Uni-Leben kennenzulernen und Freizeit miteinander zu verbringen: „Einmal haben wir in der WG unserer Mentorin Pizza gebacken – das war richtig cool.“ Auf die Frage, welchen MINT-Bezug das Pizza-Backen hatte, antwortete sie lachend: „Keinen. Es war einfach lecker und hat Spaß gemacht.“

Neben Spaß und neuen Freundschaften entstanden auch konkrete Zukunftspläne. Besonders die Ingenieurwissenschaften weckten bei vielen Mädchen* Interesse und wurden als mögliche Studienoption nach dem Schulabschluss genannt.

Die Mentees hatten die Chance, ihr MinTU-Jahr Revue passieren zu lassen.
Die Mentor*innen berichten von ihren schönsten MinTU Erfahrungen.

Ein Höhepunkt des Abends war die Wissenschaftsshow „Science is fun“ von Wissenschaftsredakteur Joachim Hecker. Mit anschaulichen Experimenten demonstrierte er, wie Ultraschall funktioniert. Mit Hilfe technischer Geräte übersetzte er Chipskauen und Wasserfließen in Ultraschall und zeigte, wie Ultraschall es ermöglicht, in den menschlichen Körper zu blicken. Dann ließ er Mädchen* und Eltern gegeneinander antreten, wer die hohen Ultraschall-Töne am längsten wahrnehmen kann. Das Ergebnis war eindeutig: Die Eltern mussten sich geschlagen geben, denn mit dem Alter nimmt die Fähigkeit, hohe Frequenzen zu hören, ab. 

Nach der Wissenschaftsshow folgte die Übergabe der Zertifikate. Anschließend verwandelte sich die Veranstaltung in ein lockeres Beisammensein: Bei Snacks und Getränken kamen Eltern und Teilnehmerinnen miteinander ins Gespräch, tauschten Eindrücke aus und ließen die vergangenen Monate Revue passieren. Für die Mentees und Mentor*innen bedeutete der Abend den Abschluss eines intensiven Jahres voller neuer Erfahrungen und Freundschaften – andere blickten schon gespannt auf die nächste Runde von MinTU – Mädchen in die TU Dortmund.

Eine Anmeldung zur Projektrunde 2026 ist noch bis zum 31.12.2025 über das Anmeldeformular möglich. 

Das Mentoring-Programm MinTU - Mädchen in die TU Dortmund bietet ca. 50 Schülerinnen im Alter von 12 bis 14 Jahren die Möglichkeit, im Rahmen eines Mentoring-Programms MINT-Fakultäten der TU Dortmund kennen zu lernen. Die Mädchen werden für ein Jahr von einer Mentorin betreut, die selbst Studentin eines MINT-Studiengangs an der TU Dortmund ist und im persönlichen Austausch einen Einblick in ihr Fach und den Studienalltag gibt.