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Impuls- und Netzwerkabend zum Thema berufliche Selbstständigkeit

Frauen im Gespräch © Brenker​/​TU Dortmund
Studentinnen und Wissenschaftlerinnen hatten am 21. November 2019 Gelegenheit, sich mit dem Lebensentwurf Selbstständigkeit auseinanderzusetzen und ihre Gründungsideen mit Kolleginnen und erfahrenen Unternehmerinnen zu teilen. Rund 20 Frauen kamen in den Co-Working-Space des Centrum für Entrepreneurship und Transfer (CET). Einige von ihnen brachten bereits konkrete Gründungsvorhaben mit, andere wollten sich nur allgemein über das Thema Selbstständigkeit informieren.

Im einleitenden Impuls-Workshop „Meine eigene Chefin sein“ ging Trainerin Petra Sofia Hübers auf die persönlichen Fragen der Teilnehmerinnen ein und diskutierte mit ihnen über Werte und Charaktereigenschaften, die Gründerinnen mitbringen sollten, um erfolgreich zu sein. Dabei ging es auch um geschlechterspezifische Unterschiede und die große Unterrepräsentanz von Frauen in der Gründungsszene: Laut einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group werden nur vier Prozent aller Jungunternehmen in Deutschland von rein weiblichen Teams gegründet, zehn Prozent der Start-ups sind gemischt und in 86 Prozent der Firmen sind die Gründer ausschließlich männlich. Gleichzeitig lassen Studien erkennen, dass Gründerinnen tendenziell erfolgreicher sind: „In den USA zeigt sich, dass Unternehmen, die von Frauen gegründet wurden, über einen Zeitraum von fünf Jahren zehn Prozent mehr Gewinn erwirtschaftet haben, als Unternehmen von Männern“, erläuterte Petra Sofia Hübers in ihrem Input. Und das obwohl ein deutlicher Gender Gap bei den Investitionen in Start-ups erkennbar ist.

„Dass ich eine Frau bin kann für mich keine Ausrede sein, den Schritt in die Selbstständigkeit nicht zu wagen.“

Bei der Diskussion mit den Teilnehmerinnen ging es sowohl um gesamtgesellschaftliche Aspekte des Themas als auch um individuelle Erwartungshaltungen und Sorgen darüber, als Frau den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Eine Teilnehmerin, die gerade dabei ist, sich mit einem kleinen Dienstleitungsunternehmen selbstständig zu machen, will sich von Diskussionen über die unterschiedliche Stellung von Frauen und Männern in der Gründungsszene nicht irritieren lassen: „Wichtig ist doch, dass wir uns dahinter nicht verstecken. Dass ich eine Frau bin kann für mich keine Ausrede sein, den Schritt in die Selbstständigkeit nicht zu wagen. Sonst wird sich doch nie etwas ändern!“ Damit sprach sie nicht nur den anderen gründungsentschlossenen Studentinnen und Wissenschaftlerinnen aus der Seele. Auch Sina Schmidt, Projektkoordinatorin im CET, stimmte ihr zu. Sie nutzte die Gelegenheit und stellte Angebote vor, mit denen das CET als Exzellenz Start-Up Center.NRW Mitglieder der TU Dortmund bei ihren Gründungsvorhaben unterstützt.

Vorbildunternehmerinnen berichten von ihren Wegen in die Selbstständigkeit

Die Expertinnen-Runde erweiterte sich zum Abend um zwei erfahrene Unternehmerinnen, die sich als Vorbildunternehmen für die Initiative „FRAUEN unternehmen“ engagieren. Dr. Laura Faltz studierte Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund und promovierte auch hier. 2005 übernahm sie die 1948 gegründete Werbeagentur WDD Dr. Faltz und Partner GmbH in Dortmund, die heute 25 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Elke Maria Alberts studierte Architektur und gründete 2007 gemeinsam mit einem Geschäftspartner das alberts.architekten BDA - Büro für Soziale Architektur, das Architektur-, Stadt- und Dorfentwicklungs- sowie Klimaschutzprojekte durchführt. Beide Unternehmerinnen erzählten von ihren persönlichen Karrierewegen und den alltäglichen Herausforderungen der beruflichen Selbstständigkeit. Sie beantworteten Fragen zu Themen wie Führung, Vereinbarkeit und finanzielle Sicherheit. In lockerer Runde ging der Abend zu Ende und einige Teilnehmerinnen mit einer neuen Portion Gründungsmut nach Hause.


female.2.enterprises hat das Ziel, Studentinnen und Akademikerinnen unterschiedlicher Fachrichtungen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Region aufzuzeigen und sie auf eine Karriere außerhalb des Wissenschaftsbetriebs vorzubereiten. Dabei rückt auch immer mehr das Thema female entrepreneurship und die Unterstützung von Frauen mit Gründungsvorhaben in den Fokus.

Das Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dort­mund ist ein vom NRW-Wirtschaftsministerium ausgezeichnetes Exzellenz Start-up Center.NRW. Das CET verbindet systematischen Transfer und Gründungsförderung mit zielgerichteter For­schung zu unternehmerischen Themen. Das Team des CET unterstützt Wis­sen­schaft­ler­in­nen und Wissen­schaft­ler sowie Stu­die­ren­de der TU Dort­mund, ihre Ideen und Forschungsergebnissen bspw. durch innovative Start-ups oder KMU-Projekte zu verwerten.

Die Initiative „FRAUEN unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie will jungen Frauen Mut zur beruflichen Selbstständigkeit machen. Dazu wurden bundesweit mehr als 150 Unternehmerinnen aus verschiedenen Branchen ausgewählt, die als Botschafterinnen für ihren Berufsstand werben. Die „Vorbildunternehmerinnen“ werden mit jungen Frauen in Kontakt gebracht, berichten über Chancen und Anforderungen der beruflichen Selbstständigkeit und geben realistische und sehr persönliche Einblicke in den unternehmerischen Alltag.