Draußen wütet Sturmtief ‚Xaver‘, drinnen herrscht vorweihnachtliche Stimmung: Bei der Jahresfeier von „MinTU – Mädchen in die TU Dortmund“ am 05.12.2013 ließ der Jahrgang 2013 sein Mentoring feierlich ausklingen. Begleitet wurden die mehr als 40 Mentees von Eltern und Verwandten sowie von ihren Mentorinnen, die ihnen während ihrer Entdeckungsreise in die MINT-Fakultäten der TU Dortmund ein Jahr lang zur Seite standen. Mit dem Abschluss des zweiten MinTU-Jahrgangs wurde gleichzeitig der Startschuss für eine neue Runde gegeben. Zahlreiche interessierte Schülerinnen, Eltern und Lehrer/-innen informierten sich über das Projekt.
Martina Stackelbeck, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der TU Dortmund, begrüßte die Gäste und erläuterte, weshalb die TU Dortmund Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren Zugang zu MINT-Fächern in einer besonderen Form bietet. Projektkoordinatorin Jill Timmreck stellte das Schülerinnen-Mentoring im Detail vor und bot so einen umfassenden Einblick in die Organisation, den Ablauf und die Inhalte von MinTU.
Dann folgte ein Highlight des Nachmittages: Der Wissenschaftler, WDR-Moderator, Buchautor und bekennende MinTU-Fan Joachim Hecker lud die Gäste ein in „Heckers Hexenküche“. Bei seiner Experimente-Show wurde er tatkräftig vom Publikum unterstützt. Erklärte einige spannende Fragen: Was passiert, wenn man einen mit Wasser gefüllten Ballon an eine Flamme hält? Wie kommunizieren eigentlich Fledermäuse? Und wie wird mit Hilfe einer Heißluftpistole und eines schrumpfenden Joghurtbechers aus einer Katze ein Breitmaulfrosch?
Nach der Showeinlage bekamen Absolventinnen des MinTU-Jahrgangs 2013 Gelegenheit, das Projekt aus ihrer Sicht zu beschreiben. Lena (15), Jana (14) und Lea (14) berichteten von ihren persönlichen Highlights und erzählten, was sie an der TU Dortmund erlebt und mit ihrer Mentoring-Gruppe unternommen haben. „MinTU hat echt alle meine Erwartungen übertroffen“, schilderte Jana begeistert: „Es hat total Spaß gemacht und ich habe neue Freundinnen gefunden.“ Die anderen beiden bestätigten den positiven Eindruck. „Am Anfang dachte ich, dass ich hier einfach mal in die MINT-Fächer reinschnuppere. Aber wir haben auch ganz viel außerhalb der Uni unternommen und richtig das Leben einer Studentin kennengelernt“, erzählte Lena. Im Namen aller Mentees bedankten sich die drei bei den Mentorinnen.
Sowohl Mentorinnen als auch Mentees bekamen ein Zertifikat überreicht, das die erfolgreiche Teilnahme an MinTU 2013 bescheinigt. Damit wurde die Projektrunde 2013 offiziell beendet. Doch auch der Grundstein für 2014 ist gelegt. „Mit den heutigen Neuanmeldungen könnten wir ein ganzes Projekt füllen“, resümiert MinTU-Projektkoordinatorin Jill Timmreck, aus deren Sicht die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Und während neue und alte Mentees, Mentorinnen, Eltern und Verwandte den Abend mit Spekulatius, Lebkuchen und Getränken ausklingen ließen, war „Xaver“ bereits weitergezogen, so dass am Ende alle heile nach Hause kamen.
Eine Anmeldung für MinTU 2014 ist noch bis zum 31.12.2013 möglich!
Was die Mädchen in ihrem Mentoringjahr 2013 erlebten, können Sie hier nachlesen: Workshops 2013
Am Freitag fand der vierte und somit letzte Workshoptag für die knapp 40 Teilnehmerinnen der diesjährigen MinTU-Runde statt. Die Schülerinnen besuchten die Fakultät Physik und die Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen. Sie konnten viele interessante und spannende Dinge ausprobieren.
Um die unendlichen Weiten des Weltalls zu erkunden, besuchten die Schülerinnen das DLR_School_Lab der TU Dortmund. Hier erfuhren sie in einem kurzen Vortrag von Prof. Ute Löw was zum Aufgabenspektrum einer Physikerin gehört. Danach wurden die Mädchen in Kleingruppen eingeteilt. Sie führten physikalische Experimente durch und gingen den Fragen nach: Was passiert eigentlich mit einer Flamme in Schwerelosigkeit? Wie verändern sich Gegenstände in einem Vakuum? Mit welchen Problemen muss die NASA rechnen, wenn sie einen Rover zur Marserkundung losschickt?
Hierbei sahen die Mädchen, wie weit sich z. B. eine Chipstüte oder Schaumküsse in einem Vakuum ausdehnen und was passiert, wenn man wieder Luft hinzufügt. Bei der Mission zum Mars ließen die Mädchen den Marsrover per Kamerasicht und Joystick über den Mars fahren. Sie erstellten die Karte einer Marshöhle und erfuhren, wie es ist, mit Zeitverzögerung zu fahren.
Der Weg führte die Teilnehmerinnen zum Campus Süd der TU Dortmund. Zu Beginn gab es eine Einführung in das Thema rund um Architektinnen und Bauingenieurinnen, so dass die Fragen geklärt wurden: Warum gibt es überhaupt zwei Berufe, die sich mit dem Planen und Bauen von Gebäuden beschäftigt und was ist das Besondere am Dortmunder Modell Bauwesen?
Im Anschluss war ein wenig Geschick und Geduld gefordert. Damit das Gelernte auch umgesetzt werden konnte, stellten die Mädchen ihre Kunst des Konstruierens unter Beweis. Gemeinsam wurden zwei unterschiedliche Brücken gebaut. Jede Teilnehmerin durfte sich an einer kleinen Ausführung der Brücke versuchen und diesen Bausatz auch mit nach Hause nehmen. Im Anschluss erfolgte ein Rundgang durch die Fakultät, bei dem die Mädchen einen Einblick in die Experimentierhalle und Modellbauwerkstatt erhielten.
Die Workshops in den beiden Fakultäten Physik bzw. Architektur und Bauingenieurwesen waren die letzten für die Teilnehmerinnen des 2. MinTU-Mentorings. Das Programm endet am 5. Dezember 2013 mit einer offiziellen Verabschiedung, bei der die Mädchen ihre Zertifikate überreicht bekommen. Neue, interessierte Mädchen sind dann ebenfalls herzlich eingeladen!
Teatime mit einem Roboter, der die Kurve kratzt. Wie passt das zusammen? Bei den MinTU-Workshops ist alles möglich. In der dritten Runde öffneten die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und die Fakultät Bio- und Chemieingenieurewesen ihre Pforten.
Nach einem kleinen Vortrag über das Bio- und Chemieingenieurwesen (was ist das überhaupt?) erfuhren die Schülerinnen, dass es neben Champignons und Pfifferlingen auch noch andere Pilze gibt. Diese werden im Labor gezüchtet, da sie eine gute Quelle für die Herstellung von Enzymen (biologische Katalysatoren, also Beschleuniger) darstellen. Die Enzyme wiederum dienen zur Erzeugung neuer Wirkstoffe in der Medizin oder von Inhaltsstoffen wie Aromen in der Lebensmittelindustrie. Die Mädchen waren live beim Prozess der Pilzkultivierung bis hin zum Nachweis des Enzyms dabei. Sie durften assistieren und Proben entnehmen.
Während sich ein Teil der Gruppe im Labor mit Pilzen befasste, kamen die anderen Teilnehmerinnen zu einer ganz besonderen Teatime zusammen. Wie lange darf man sich der Zeitung am Morgen widmen, bevor der Tee zu weit abgekühlt ist? Wann ist der beste Zeitpunkt, Zucker oder Milch in den Tee zu geben? Zur Beantwortung dieser Fragen bekamen die Mädchen Geräte zum Aufbrühen und vermessen des Tees zur Verfügung gestellt. Eine Schülerin stellte fest: „Das dauert schon lang, bis der Tee endlich abgekühlt ist. Aber dafür schmeckt der Kandis lecker!“ Naschen war also erlaubt.
Das Schülerinnen-Mentoring der TU Dortmund zeigte sich mit neuen Workshops: Insgesamt 40 Mädchen besuchten mit ihren Mentorinnen die Fakultäten für Mathematik und Maschinenbau.
Nachdem die Fakultät für Mathematik den Teilnehmerinnen in der dortMINT-Werkstatt eine kurze Einführung in das Themenfeld der Mathematik gab, wurde es im Anschluss direkt kniffelig: Die Mädchen sollten - ganz ohne Vorwissen - herausfinden, wie viele Kühe es braucht, um die gesamte Schule mit Milch zu versorgen. Um auf die Lösung zu kommen, fragten sich die Schülerinnen u. a.: „Wie viel Liter Milch gibt eigentlich eine Kuh pro Tag?“ Für große Belustigung sorgte ein Video, das zeigte, wie Dritt- und Viertklässler an die gleiche Aufgabenstellung herangehen und die Lösung finden. Neben bekannten Themen aus dem Mathematik-Unterricht wie z. B. diskrete Mathematik oder mathematische Modelle, wurde auch die Frage bearbeitet, wie sich wohl der kürzeste Weg für einen Postboten berechnen lässt. Hier konnten die Mädchen einen kleinen Eindruck darüber gewinnen, wie häufig Mathematik im Alltag von großer Bedeutung ist. Zum Abschluss bekamen sie einen Überblick über die vielfältigen Berufsfelder, die sich angehenden Mathematikerinnen nach dem Studium eröffnen.
Welche Rolle Technik für unsere Freizeit spielt, konnten die Mädchen in der Fakultät Maschinenbau erfahren: Dort beschäftigten sie sich mit dem Thema „Unterhaltungs- und Belustigungstechniken auf dem Jahrmarkt“. Die Schülerinnen lernten z. B. wie Fahrgeschäfte auf dem Jahrmarkt funktionieren und wie sie sich entwickelt haben. Um die Theorie auch in die Praxis umzusetzen, durften die Mädchen ihr eigenes kleines Karussell zusammenbauen. Obwohl die meisten von ihnen noch nie zuvor gelötet hatten, waren die Mädchen sehr geschickt im Umgang mit dem Lötkolben. Das eigene kleine Karussell durften die Schülerinnen in ebenfalls selbstgebastelten Schachteln mit nach Hause nehmen. „Dass wir so viel selber machen und ausprobieren durften, war richtig toll“, fasste eine Schülerin den Workshop der Fakultät Maschinenbau zusammen.
Der nächste spannende MinTU Workshop-Tag findet im September in den Fakultäten für Elektro- und Informationstechnik und Bio- und Chemieingenieurwesen statt.
Am 15. März startete der erste MinTU-Workshop-Tag des Jahres. Insgesamt 40 Schülerinnen besuchten mit ihren Mentorinnen die Workshops der Fakultäten Informatik und Statistik.
In der Fakultät Informatik wurden Roboter zum Thema „Denken und Denken lassen – Informatik in Theorie und Praxis“ unter die Lupe genommen. Im praktischen Teil setzten sich die Teilnehmerinnen mit der Programmierung von Lego-Mindstorm-Robotern auseinander. Sie konnten die Roboter selbst steuern und ihnen beibringen, in bestimmte Richtungen zu gehen und Befehle durch z. B. Klatschen auszuführen. Nach der Begrüßung durch den Dekan der Fakultät – Prof. Dr.-Ing. Gernot A. Fink – lernten die Mädchen, wie sich die theoretische Informatik im Alltagsgebrauch nutzen lässt. Hierzu wurde die Tischordnung zu Omas 80. Geburtstag geplant.
Abschließend wurde ein Spiel des aktuellen Roboter-Fußball-Teams besucht, bei dem Studierende den Schülerinnen zeigten, wie man den Robotern Fußballspielen beibringt. Die Schülerinnen durften dabei einen echten Roboter-Weltmeister anfassen.
Die Fakultät Statistik bot den Schülerinnen im Workshop „Schokotest und Entscheidungshilfen – Wozu braucht man eigentlich Statistikerinnen“ die Möglichkeit sich als Produkttesterinnen zu beweisen. Nach einer Einführung in die Welt der Statistik und ihre Anwendungsgebiete durften die Teilnehmerinnen unterschiedliche Schokoladensorten probieren, um als Produktprüferinnen herauszufinden, ob sich Vollmichschokolade von laktosefreier Schokolade geschmacklich unterscheidet. Anschließend erfuhren die Mädchen beim Würfelspiel, was Fairness mit Wahrscheinlichkeiten zu tun hat. Dieser süße und praxisnahe Einblick rundete den ersten MinTU-Workshop-Tag ganz im Interesse der Teilnehmerinnen ab.
„Mädchen in die TU Dortmund!“ Gestärkt durch den Erfolg des ersten Jahres startete MinTU am 24. Januar 2013 in die zweite Runde.
Bei der Auftaktveranstaltung im Rudolf-Chaudoire-Pavillon wurden sowohl 46 neue Schülerinnen als auch acht neue Mentorinnen begrüßt. Mentorinnen und Schülerinnen hatten Zeit, sich in kleinen Gruppen kennenzulernen und ihre Erwartungen an das Jahr auszutauschen. Über ein ganzes Jahr treffen sich die Mädchen nun regelmäßig mit ihrer Mentorin, die selbst ein MINT-Fach studiert. Sie lernen das Unileben kennen und nehmen an insgesamt acht MINT-Workshops in den Fakultäten der TU Dortmund teil. Am Ende des Jahres wird im Dezember eine offizielle Abschlussveranstaltung mit Verleihung des MinTU-Zertifikates stehen.